Gechlortes Wasser finden wir nicht nur im Schwimmbad, sondern häufig auch zu Hause im Leitungswasser. Auch wenn Chlor ein effektives Desinfektionsmittel ist, so kann es zu einigen Krankheiten führen. Mit diesen 4 Tipps schützt du dich.

Gechlortes Wasser und seine Folgen auf dein Duscherlebnis

Endlich Sommer! Für viele beginnt jetzt die Freibad-Saison und die Zeit der langen Grillabende. Nach einem heißen Sommertag hüpft man vielleicht auch etwas häufiger unter die Dusche. Dabei kann es sein, dass du viel zu häufig mit gechlortem Wasser in Kontakt gerätst. Im Schwimmbad ist das wohl kaum überraschend, doch auch bei dir zu Hause im Leitungswasser kann Chlor enthalten sein.

Chlor wird schon seit Jahrzehnten als Desinfektionsmittel gegen Krankheitserreger und andere Keime verwendet und trägt in Form von Chlorid auch eine wichtige Funktion für unseren Körper. Doch zu viel Chlor im Trink- und Leitungswasser kann auch so manch eine negative Begleiterscheinung haben und langfristig sogar eine Gefahr für deine Gesundheit darstellen. Mit vier einfachen Tricks kannst du dich aber noch heute vor diesen Folgen schützen.

Warum wird Chlor dem Leitungswasser hinzugefügt?

Vielleicht kennst du das auch manchmal: du drehst den Wasserhahn bei dir im Bad auf und wirst plötzlich von einem starken Chlorgeruch an deinen letzten Besuch im Schwimmbad erinnert. Gerade im Urlaub in heißeren Ländern begegnet man diesem leicht beißenden Geruch etwas häufiger. 

Doch auch in Deutschland ist Chlor im Leitungswasser keine Seltenheit und wird schon seit Jahren zur Aufbereitung des Trinkwassers verwendet. Aber wie viel Chlor ist eigentlich zu viel des Guten?

Die Bedeutung der Wasseraufbereitung und Desinfektion

Sauberes und gesundes Trinkwasser ist für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung. Gerade im Wasser können sich Keime und Krankheitserreger schnell vermehren und somit zu einer Gefahr für deine Gesundheit werden. Das ist vor allem in den wärmeren Monaten ein Problem, da die höheren Temperaturen günstigere Bedingungen für Bakterien und Co. schaffen.

Chlor wird als Desinfektionsmittel im Wasser genutzt und sorgt dafür, dass das Trinkwasser frei von Krankheitserregern ist. Zugleich kann es aber auch einige Erkrankungen auslösen. Finde hier heraus, wie du dich effektiv vor den Folgen von gechlortem Wasser schützen kannst.

Deshalb wird das Leitungswasser sorgfältig von den Wasserwerken kontrolliert und auf Verunreinigungen überprüft, bevor es überhaupt erst deine Wasserhähne erreicht. Das ist auch gut so, denn die Versorgung mit sauberem und vor allem sicherem Trinkwasser ist für die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung unentbehrlich. Deshalb stehen die Trinkwasserversorger in der Verantwortung stets nur hochwertiges Trinkwasser zu liefern.

Um das sicherzustellen, durchläuft das Leitungswasser einen Prozess der Wasseraufbereitung mit der eventuellen und abschließenden Desinfektion. Danach dürfen jedoch keine für den Menschen gefährlichen Rückstände von Desinfektionsmitteln im Wasser verbleiben. Zugleich sollten natürlich aber auch alle Krankheitserreger abgetötet worden sein.

Chlor als Mittel gegen Krankheitserreger

Chlor ist eines der häufigsten Desinfektionsmittel, das zur Reinigung des Trinkwassers verwendet wird. Es ist relativ günstig und vor allem sehr wirksam bei der Abtötung verschiedener Krankheitserreger. Darunter zählen besonders Fäkalkeime wie E. coli, sowie andere Bakterien und Viren, die in unserer Umwelt vorkommen und so auch ins Grund- und Trinkwasser gelangen können. 

Durch die Zugabe von Chlor wird das Leitungswasser demnach von potenziell gefährlichen Mikroorganismen befreit, die Krankheiten wie Durchfall, Magen-Darm-Infektionen und andere wasserbedingte Erkrankungen verursachen können.

Wie viel Chlor ist erlaubt?

Doch wie viel Chlor ist noch gesund? Bei hohen Chlor-Konzentrationen können schließlich auch chemische Nebenprodukte wie Trichlormethan entstehen, das auf Dauer Krebs auslösen und die Entwicklung des Kindes im Mutterleib negativ beeinflussen kann. 

Genau aus diesem Grund gilt in Deutschland ein maximaler Grenzwert für Chlor. Dieser ist auf 0,3 Milligramm pro Liter festgelegt. In der Regel liegt der Wert aber zwischen 0,03–0,05 Milligramm pro Liter. Nur in besonderen Ausnahmen, wie beispielsweise nach starken Regenfällen oder Rohrbrüchen, kann es zu einer Überschreitung des maximalen Grenzwertes kommen, um eine mögliche Verunreinigung mit Krankheitserregern zu vermeiden.

Die Folgen von gechlortem Wasser

Trotz seiner desinfizierenden Wirkung hat chlorhaltiges Leitungswasser nicht nur Vorteile. Gerade im Duschwasser kann Chlor nämlich unerwünschte Auswirkungen auf deine Haut und Haare haben und sogar mit deinen Pflegeprodukten und Kosmetika reagieren. Daneben kann eine erhöhte Exposition gegenüber chlorhaltigem Leitungswasser eine Reihe weiterer Folgen für die Gesundheit haben:

Neben trockener Haut und sprödem Haar gibt es noch eine Vielzahl anderer Erkrankungen, die durch den Kontakt mit Chlor ausgelöst werden können.

Gesundheitliche Auswirkungen durch Kontakt mit Chlor im Trink- und Duschwasser:

  • Schädigungen des zentralen Nervensystems
  • Schädigung der Leber
  • Krebs
  • entzündete und gereizte Schleimhäute
  • Atemwegserkrankungen
  • beeinträchtigt die Darmflora
  • schwächt das Immunsystem
  • Herzerkrankungen
  • entzündete Gelenke
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit und Schwindel
  • gereizte Haut und Schuppenbildung
  • Haarausfall

Trockene Haut und spröde Haare durch chloriertes Wasser

In den wärmeren Monaten springt man häufiger unter die Dusche oder geht ins Freibad. Doch gerade chloriertes Wasser kann zu Reizungen und Trockenheit der Haut führen. Das liegt vor allem daran, dass es die natürlichen Öle der Haut entfernt und den hauteigenen pH-Wert ändert. Die Folge: trockene, leicht juckende und gereizte Haut. 

Menschen, die generell schon eine empfindliche Haut haben, reagieren dabei besonders anfällig auf chlorhaltiges Wasser. Darüber hinaus kann chloriertes Wasser den Alterungsprozess beschleunigen und zudem auch Auswirkungen auf deine Haare haben. So schädigt es u. a. die Haarwurzeln, trocknet die Haare aus, was Spliss und Haarbruch begünstigt, und reizt die Kopfhaut derart, dass dies zu Haarausfall führen kann. 

Vorsicht: chlorhaltige Dämpfe

Ausgerechnet unter der Dusche atmest du unter Umständen vermehrt chlorhaltige Dämpfe ein. Besonders unter warmem Wasser entsteht mehr Wasserdampf, der Chlor enthalten kann. Dazu gehören u. a. auch Trihalogenmethane, welche nachweislich krebserregend sind und vor allem dann entstehen, wenn Chlor auf Schweiß, Öle auf der Haut oder andere organische Verbindungen trifft. 

Chlor tritt auch in Wechselwirkungen mit Shampoos und anderen Kosmetika und kann dadurch giftige Dämpfe bilden, die deine Gesundheit schädigen können.

Atmest du diese Dämpfe regelmäßig ein, kann das zu Atemwegsreizungen führen, die Lunge und Nebenhöhlen schädigen und das Risiko von Asthma und anderen Atemwegserkrankungen erhöhen.

Auf diese Weise nimmst du bis zu hundertmal mehr Chlor zu dir als durch den direkten Konsum von chlorhaltigem Trinkwasser. Zugleich öffnen sich die Poren deiner Haut unter dem Einfluss des warmen Duschwassers und die Haut absorbiert so direkt das Chlor und andere Schadstoffe aus dem Wasser. 

Um die Gefahr von chlorhaltigen Dämpfen im Bad zu verringern, lohnt es sich vor allem, für eine gute Belüftung zu sorgen. Dazu kannst du beispielsweise das Fenster öffnen oder einen Ventilator verwenden, der den Dampf ableitet.

Wechselwirkungen von Chlor mit Shampoos und Co.

Chlor ist neben Fluor eines der reaktivfreudigsten Elemente. Deshalb kann es unter der Dusche zu möglichen Wechselwirkungen von Chlor mit anderen Inhaltsstoffen aus deinem Shampoo oder Duschgel kommen. Es lohnt sich also, den Chlorgehalt im Leitungswasser zu senken, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden und vor allem die Bildung der krebserregenden Trihalogenmethane zu verhindern.

4 Tipps wie du Chlor in deinem Duschwasser reduzieren kannst

Doch die Frage ist natürlich, wie du den Chlorgehalt in deinem Leitungswasser verringern kannst, um in Zukunft ohne Bedenken ein entspannendes Schaumbad nehmen zu können. Schließlich kann man nicht einfach bei den Wasserwerken anrufen und sie darum bitten, das Wasser weniger zu chloren.

Zum Glück gibt es ein paar Mittel und Wege, um das Risiko von gechlortem Duschwasser möglichst effektiv zu reduzieren. Hier sind unsere 4 praktischen Tipps, mit denen du dein Duscherlebnis schnell gesünder gestalten kannst:

Tipp #1: Verwende einen Duschfilter

Ein hochwertiger Duschfilter mit integrierten KDF-Filtern kann eine effektive Methode sein, um Chlor und andere schädliche Stoffe aus dem Duschwasser zu entfernen. Diese Filter werden einfach an dem Duschkopf angebracht und können zwischen 6–8 Monate verwendet werden, bis ein Filterwechsel ansteht. Auf diese Weise werden Chlor und andere Schadstoffe aus dem Wasser gefiltert, bevor das Wasser auf deine Haut und Haare trifft und mit Pflegeprodukten reagieren kann.

Achte am besten darauf, einen Filter zu wählen, der nicht nur für die Reduzierung von Chlor geeignet ist, sondern auch andere giftige Substanzen wie Schwermetalle aus deinem Leitungswasser filtern kann. So schlägst du gleich ein paar Fliegen mit einer Klappe.

Tipp #2: Greife zu natürlichen Alternativen

Du kannst das Risiko von gechlortem Duschwasser aber auch dadurch senken, indem du auf natürliche Pflegeprodukte umsteigst. Viele herkömmliche Shampoos, Conditioner und Duschgele enthalten Chemikalien, die mit Chlor reagieren können und unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. 

Greife also lieber zu natürlichen und biologischen Produkten, die frei von schädlichen Chemikalien sind und deine Haut und Haare schonend pflegen. So vermeidest du die unerwünschten Wechselwirkungen mit Chlor und sparst auch andere schädliche Stoffe in deiner täglichen Pflegeroutine aus.

Tipp #3: Andere Methoden zur Reduzierung von Chlor im Wasser

Neben den schon erwähnten Duschfiltern mit der KDF-Filtertechnologie können noch andere Filter verwendet werden, um den Chlorgehalt im Leitungswasser zu reduzieren. Dazu gehören zum Beispiel Aktivkohlefilter, deren feine Oberfläche Chlor und Chlorverbindungen adsorbieren kann. 

Falls du dein Trinkwasser entchloren möchtest, kannst du alternativ das Wasser abkochen oder auch eine Vitamin C-Tablette verwenden. Das Vitamin C reagiert mit dem Chlor und neutralisiert es, bevor du das Wasser genießen kannst. Da Wasser-Abkochen auf Dauer natürlich auch keine Lösung ist, empfehlen wir aber ganz klar die Verwendung eines geeigneten zertifizierten Wasserfilters.

Tipp #4: Gönn dir feuchtigkeitsspendende Lotionen und Haarkuren

Zu guter Letzt sollte noch für die passende Pflege gesorgt werden. Nach dem Duschen ist es grundsätzlich wichtig, deine Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Verwende deshalb wohltuende feuchtigkeitsspendende Lotionen oder naturreine Körperöle, um die Feuchtigkeitsbarriere deiner Haut wiederherzustellen und sie so vor dem Austrocknen zu schützen. 

Für die Kirsche auf der Sahnetorte sorgt dann noch die passende Haarkur oder Haarmaske, die Spliss und Haarbruch vorbeugen können und deine Haare schön glänzen lassen. Natürlich ist das keine direkte Maßnahme, um die Chlor-Konzetrationen in deinem Leitungswasser zu senken. Dennoch schützt und stärkst du auf diese Weise deine Haut und machst sie widerstandsfähiger gegenüber Umweltgiften. Die einzige Voraussetzung: die richtige Wahl deiner Pflegeprodukte. Diese sollten am besten nur auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren. 

Fazit: Schütze dich vor den Folgen von gechlortem Wasser

Auch wenn Chlor sehr effektiv im Einsatz gegen Krankheitserreger ist, kann sich der häufige Kontakt mit gechlortem Wasser langfristig auch auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken. Abgesehen von Schwimmbädern kommst du womöglich auch bei dir zu Hause über das Leitungswasser mit Chlor in Kontakt.

Dabei ist es nicht nur das Trinkwasser, das eine Belastung für deine Gesundheit darstellen kann, sondern auch beim Duschen mit gechlortem Leitungswasser kann das eine Reihe von unerwünschten Nebenerscheinungen mit sich bringen. Zu den Folgen gehören u. a. eine trockene und gereizte Haut, die vermehrte Aufnahme von Chlor über die Hautporen und die Bildung und Einatmung der krebserregenden Trihalogenmethane. 

Die einfachste und beste Lösung liegt darin, dein Leitungswasser zu entchloren. Dazu kannst du Wasser- und spezielle Duschfilter verwenden, die auf einem KDF-Filtersystem basieren und Aktivkohlefilter einsetzen. Auch durch das Abkochen des Trinkwassers oder eine einfache Vitamin C-Tablette kannst du den Chlorgehalt im Wasser neutralisieren. Zusätzlich kannst du deine Haut mit natürlichen und feuchtigkeitsspendenden Cremes und Lotionen stärken. 

Quellen

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https://www.aquawissen.de/chlor-im-trinkwasser-entfernen/?utm_content=cmp-true

https://e-water.world/chlor-im-trinkwasser/

https://www.gemeindesinn.de/rathaus-politik/wasser/item/499-chlor-im-trinkwasser.html#:~:text=Trinkwasser%20muss%20zum%20Schutz%20des,wird%20eine%20einwandfreie%20Trinkwasserqualit%C3%A4t%20gesichert.

https://www.gesundheit.com/beauty-pflege/1/chlor-im-dusch-und-badewasser#:~:text=Chlor%20und%20andere%20Chemikalien%20aus,f%C3%BCr%20die%20Nebenh%C3%B6hlen%20und%20Lungen.

https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/uebertragungswege/infektionen-ueber-wasser/

https://www.microhaar.de/de/news/30/mikropigmente-im-schwimmbad-der-einfluss-von-chlor-auf-das-pigment#:~:text=Das%20Chlor%20trocknet%20die%20Haut,verschiedene%20allergische%20Reaktionen%20oder%20Ausschl%C3%A4ge.

https://praxistipps.focus.de/chlor-neutralisieren-so-gehts_108949

https://tappwater.co/de/leitungswasser-schlecht-haut-und-haar/

https://www.test-wasser.de/chlor-trinkwasser

https://www.umweltanalytik.com/ing103.htm#:~:text=Chlorhaltige%20D%C3%A4mpfe%20aus,Personen%20Hautirritationen%20und%20Hautausschl%C3%A4ge%20verursachen.

https://www.umweltbundesamt.de/trinkwasserdesinfektionsmittel#indikatoren

https://vitalhelden.de/wasser/ratgeber/wissenswertes/leitungswasser-schmeckt-nach-chlor/

https://www.waterlogic.de/blog/wie-funktioniert-die-stadtische-wasseraufbereitung/