Sicheres Leitungswasser ist besonders für Schwangere und kleine Kinder sehr wichtig. Das Leitungswasser sollte dabei vor allem frei von Schwermetallen und anderen Schadstoffen sein.

Sicheres Leitungswasser für Schwangere und Babys: Tipps gegen Schwermetalle

Leitungswasser gehört zu den alltäglichen Dingen, auf die man nicht so einfach verzichten kann. Egal ob du es zum Trinken, Kochen oder “nur” zum Duschen und Waschen verwendest. Deshalb ist es umso wichtiger, dass das Leitungswasser sicher und frei von verschiedenen Schadstoffen ist.

Ein gesunder und schadstoffreicher Wohnraum wird während der Schwangerschaft und der ersten Lebensjahre eines Kindes umso wichtiger. Babys und Kleinkinder reagieren nämlich besonders empfindlich auf Umweltgifte und können schon bei geringen Mengen von Schwermetallen im Leitungswasser schwer erkranken. In diesem Blogbeitrag erfährst du deshalb, wie du deinen Wohnraum gesünder machst und ein für alle Mal für sicheres Leitungswasser sorgst.

Schwermetalle im Leitungswasser: Eine unterschätzte Gefahr

Viele reagieren mit Erstaunen, doch auch heutzutage kann vom Leitungswasser eine Gefahr ausgehen. Neben Krankheitserregern wie E. coli und Legionellen, kann das Wasser aus unseren Rohren auch eine weitere, oft unterschätzte Gefahr in Form von Schwermetallen bergen. Auf Dauer können dich diese Schwermetalle langfristig krank machen und besonders eine Gefahr für Schwangere und Babys darstellen.

Schwermetalle befinden sich in unserer Umwelt und können auf verschiedenem Wege in unser Leitungswasser gelangen.

Was sind Schwermetalle und wie gelangen sie in unsere Umwelt?Schwermetalle sind besonders dichte Metalle wie Eisen, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Blei oder Zink. Viele dieser Metalle wirken dabei teilweise giftig auf den menschlichen Körper, weshalb der Kontakt mit ihnen möglichst vermieden werden sollte.

Doch diese Metalle kommen auch auf ganz natürliche Weise in der Erdkruste vor und bilden den Erdkern. Durch vulkanische Eruptionen und Gesteinserrosionen, aber auch durch menschliche Aktivitäten können die Schwermetalle schließlich freigesetzt werden und so in die Umwelt gelangen. 

Zu den häufigsten Schwermetallen, die öfter in höheren Konzentrationen im Leitungswasser nachgewiesen werden können, zählen Zink, Eisen oder Kadmium. Als besonders gefährlich werden aber vor allem die Metalle Blei, Kupfer, Quecksilber, Cadmium und Nickel eingestuft.

Mögliche Ursachen für Schwermetalle im Leitungswasser

Dabei gibt es mehrere mögliche Ursachen dafür, warum bestimmte Schwermetalle noch immer ihren Weg ins Leitungswasser finden. Hier sind drei häufige Gründe für die Verschmutzung:

  • Veraltete Wasserleitungen, Rohre und Armaturen

In älteren Gebäuden, die vor 1973 erbaut worden sind, können immer noch Bleirohre schlummern. Mit den Jahren wird Blei ins Wasser abgegeben und gefährdet dadurch besonders schwangere Frauen, Säuglinge und Kinder.

Daneben enthalten manche Armaturen, Beschichtungen oder Lötmaterialien geringe Mengen Blei. So gelangen durch die Abnutzung über viele Jahre Bleipartikel ins Wasser. Auch Kupferrohre können, wenn sie nicht ordnungsgemäß installiert oder behandelt werden, Kupferpartikel freisetzen. Das gilt vor allem für Wasser mit einem geringeren pH-Wert als 7,0. 

Das Problem ist, dass Kupferrohre zu den am häufigsten installierten Wasserleitungen in Deutschland zählen. Viele davon wurden in den 80er Jahren installiert und gehen nun dem Ende ihrer Lebensdauer entgegen.

  • Belastung durch industrielle Abfälle oder Landwirtschaft

Wenn Industrieanlagen oder landwirtschaftliche Betriebe in der Nähe von Wasserquellen liegen, können Schwermetalle durch Verschmutzung oder Abschwemmung in das Grundwasser gelangen. Vor allem bei Betrieben mit hoher Tierdichte konnte im Boden eine erhöhte Anreicherung von Kupfer und Zink gemessen werden. 

Aber auch Pflanzenschutzmittel, Autoverkehr und industrielle Betriebe setzen häufig Schwermetalle frei, die ins Grundwasser und somit auch ins Trinkwasser gelangen können.

  • Einfluss von Medikamentenrückständen

Auch manche Arzneimittel, einige Nahrungsergänzungsmittel oder alternative Medikamente besonders im Ayurveda enthalten teilweise Schwermetalle. Diese werden anschließend über den Urin an die Umwelt abgegeben und können bei der Wasseraufbereitung nicht immer herausgefiltert werden.

Schwermetalle gelangen u.a. auch durch Medikamentenrückstände ins Leitungswasser.

Die Bedeutung von Wohngesundheit für Schwangere und Kinder

Gerade während der Schwangerschaft spielt Wohngesundheit eine entscheidende Rolle. Der Wohnraum und die Umwelt haben nämlich eine direkte Auswirkung auf die Gesundheit der werdenden Mutter und die Entwicklung des Babys. Deshalb solltest du gerade in dieser Lebensphase auf sauberes Trinkwasser achten und eine Belastung mit Schwermetallen unbedingt vermeiden. 

So senkst du das Risiko von Komplikationen und förderst damit die optimale Entwicklung deines Babys. Ein gesunder Wohnraum kann dich also dabei unterstützen, die Aussetzung gegenüber potenziell schädlichen Stoffen zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden der Schwangeren und des Kindes zu unterstützen.

Welche Schwermetalle sind gefährlich für Schwangere und Babys?

Schwermetalle im Trinkwasser können während der Schwangerschaft eine besondere Gefahr darstellen, da sie über die Plazenta auch das ungeborene Kind erreichen und über die Muttermilch an den Säugling weitergegeben werden können. Unter den verschiedenen Schwermetallen sind besonders Blei, Kupfer, Quecksilber und Cadmium für Schwangere und Babys besonders problematisch. 

So kann Blei die Entwicklung des Gehirns und Blutbildung bei ungeborenen Kindern, Säuglingen und kleinen Kindern stark beeinträchtigen und zu einer erhöhten Anfälligkeit für neurologische, kognitive und physische Entwicklungsstörungen führen. Auch das Spurenelement Kupfer wirkt in erhöhten Konzentrationen gesundheitsschädigend und führt beim Baby zu Leberschäden, Durchfall und Verdauungsproblemen. 

Schwermetalle im Trinkwasser stellen ein hohes Risiko für kleine Kinder dar, da diese häufig die Entwicklung beeinträchtigen können.

Dagegen wirken andere Schwermetalle wie Quecksilber auf das Nervensystem und beeinträchtigen die Entwicklung des Babys, das Gehirn und das zentrale Nervensystem. Cadmium wiederum kann negative Auswirkungen auf die Nierenfunktion haben und potenziell Leber-, Knochen- und Blutschäden verursachen.

Auswirkungen von Schwermetallen auf die Entwicklung des Babys:

  • Schädigung des Nervensystems 

Bestimmte Schwermetalle wie Blei und Quecksilber können das sich entwickelnde Nervensystem des Babys schädigen, was zu kognitiven Beeinträchtigungen, Lernschwierigkeiten und Verhaltensproblemen führen kann.

  • Gestörte Entwicklung 
  • Die Exposition gegenüber Schwermetallen kann die normale Entwicklung des Babys beeinträchtigen und das Risiko von Fehlbildungen und Frühgeburten erhöhen.

  • Auswirkungen auf das Immunsystem 
  • Schwermetalle können das Immunsystem der Schwangeren und des Babys schwächen, was zu einem erhöhten Risiko für Infektionen und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.

    Analyse von Schwermetallen im Leitungswasser

    Damit eine mögliche Schwermetallbelastung im Leitungswasser gar nicht erst zur Gefahr werden kann, sollte das Wasser regelmäßig untersucht werden. Erst dann kannst du gezielte und vor allem frühzeitige Maßnahmen ergreifen.

    Wie kann man Schwermetalle im Leitungswasser erkennen?

    • Wasseruntersuchung durch akkreditierte Labore

    Der beste Weg, um mögliche Schwermetalle im Wasser nachzuweisen, ist und bleibt eine Untersuchung durch ein Labor. Die Labore können die im Wasser enthaltenen Konzentrationen von Schwermetallen genau bestimmen und dir damit Informationen über die Qualität deines Trinkwassers liefern. 

    Bestell dir dazu einfach einen geeigneten Wassertest nach Hause, entnimm eine Wasserprobe und sende sie an ein Labor. Schon nach wenigen Tagen wirst du wissen, wie gesund dein Trinkwasser ist.

    • Sichtbare Veränderungen des Wassers

    Manchmal kann man aber schon beim bloßen Anblick erkennen, dass das Trinkwasser verschmutzt ist. In einigen Fällen können bestimmte Schwermetalle der Grund für die sichtbare Verschmutzung im Leitungswasser sein. Zum Beispiel kann eine erhöhte Kupferkonzentration zu grünlichen Verfärbungen des Trinkwassers oder zu grünlich verfärbten Kalkablagerungen führen.

    Wann sollte man das Wasser untersuchen?

    • Hauswasseruntersuchungen 

    Der Wasserversorger ist zwar dazu verpflichtet, sauberes und sicheres Trinkwasser zu gewährleisten und das Wasser regelmäßig genauen Kontrollen zu unterziehen, doch ab dem Wasseranschluss von deinem Wohnhaus steht der/die Hauseigentümer:in in der Pflicht. 

    Deshalb ist es ratsam, alle 2–3 Jahre eine umfassende Wasseruntersuchung durchzuführen, um die Qualität des Leitungswassers zu überprüfen und eventuelle Verunreinigungen frühzeitig zu erkennen.

    • Nach einem Umzug

    Nach einem Umzug in eine neue Wohnung oder ein neues Haus, ist es immer sinnvoll, sich über die Beschaffenheit und den Zustand der Wasserleitungen zu informieren. Frage am besten deine:n Vermieter:in oder den/die Vorbesitzer:in, wann die Wasserleitungen installiert worden sind. 

    Überprüfe auch die sichtbaren Leitungen und lass eventuell eine Wasseruntersuchung durchführen. Nur dann kannst du sicherstellen, dass das Leitungswasser frei von Schwermetallen und anderen Schadstoffen ist.

    • Schwangerschaft und Haushalte mit Babys

    Schwangere Frauen und Eltern mit Säuglingen und kleinen Kindern sollten besonders darauf achten, dass das Trinkwasser frei von Schadstoffen ist. Das gilt besonders für den Schwermetallgehalt im Leitungswasser. 

    Lass dein Trinkwasser während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensmonaten deines Babys regelmäßig untersuchen. Manche Gemeinden in Deutschland bieten Schwangeren und Haushalten mit Säuglingen sogar kostenlose Blei-Analysen an.

    Tipps zur Reduzierung von Schwermetallen im Leitungswasser

    Auch wenn bei der Wasseranalyse ein erhöhter Schwermetallgehalt festgestellt wurde, besteht noch kein Grund zum Verzweifeln. Dir stehen einige Optionen zur Wahl, um Schwermetalle im Alltag zu reduzieren. Dabei kommt es vor allem darauf an, frühzeitig und gezielt die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Neben Wasserfiltern und einer Grundsanierung der Rohre, gehört dazu vor allem auch eine achtsame und bewusste Gestaltung des Alltags.

    Verwende Wasserfilter und Wasseraufbereitungssysteme

    Die Installation eines hochwertigen Wasserfilters oder einer Wasseraufbereitungsanlage ist ein effektiver Weg, um Schwermetalle aus dem Leitungswasser zu entfernen. Es gibt spezielle Filter, die Schwermetalle wie Blei, Kupfer und Quecksilber herausfiltern. Achte vor dem Kauf eines Wasserfilters aber am besten darauf, dass dieser den erforderlichen Standards entspricht und regelmäßig gewartet oder erneuert wird.

    Austausch veralteter Wasserleitungen und Rohre

    Lebst du aktuell in einem älteren Gebäude, dann könnte sich eine Grundsanierung von veralteten Wasserleitungen und Rohren aus Blei oder Kupfer lohnen. Der Austausch kann dazu beitragen, die Quelle der Schwermetallbelastung zu eliminieren und die Wasserqualität deutlich zu verbessern.  

    Eine Grundsanierung ist aber leider nicht immer möglich oder kurzfristig umsetzbar, vor allem dann, wenn du in einem Mietshaus lebst. Besprich in diesem Fall am besten mit deinem/r Vermieter:in, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das Gesundheitsrisiko möglichst schnell zu senken.

    Vermeide Schwermetalle im Alltag

    Auch im Alltag, wie zum Beispiel beim Kochen und bei der Zubereitung von Babynahrung, kannst du etwas gegen die Schwermetallbelastung tun. Hier sind einige Tipps, wie 

    • Verwende lieber kaltes Leitungswasser zum Kochen und Trinken. Heißes Wasser befindet sich länger im Warmwassersystem und kann so Schwermetalle und andere Stoffe aus den Rohren lösen.
    • Lass das Wasser einige Sekunden lang laufen, bevor du es verwendest. Dadurch kann das stehende Wasser, in dem bereits Stoffe wie Schwermetalle gelöst sein können, zunächst ablaufen und du erhälst wirklich frisches Wasser aus der Leitung.
    • Verwende Edelstahl- oder Glasbehälter beim Kochen und zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Einige Pfannen enthalten Nickel oder Aluminium und können diese ans Essen abgeben. 
    • Vergiss auch nicht, dein Obst und Gemüse gründlich zu reinigen. Gerade dann, wenn du nicht immer zu Bioprodukten greifst, können sich auf dem gesunden Grünzeug leider auch Pestizide und eventuelle Schwermetallrückstände befinden.

    Fazit: Sicheres Leitungswasser ist eine bewusste Entscheidung

    Schwermetalle im Leitunsgwasser stellen noch immer eine Gefahr für die Gesundheit dar. Deshalb sollten vor allem schwangere Frauen und Eltern von Babys und kleinen Kindern besonders umsichtig sein und mögliche Quellen von Schwermetallen aus dem Alltag entfernen. 

    Regelmäßige Wasseruntersuchungen, der Einsatz von Wasserfiltern, den Austausch veralteter Wasserleitungen und etwas Umsicht im Alltag beim Kochen können die Gefahr von Schwermetallen im Leitungswasser verringern und eine gesündere Wohnumgebung schaffen. Investiere in deine Wohngesundheit und schaffe dir und deiner Familie damit die bestmöglichen Grundlagen für einen sorgenfreien, unbeschwerten und gesunden Alltag.

    Quellen

    https://www.agrarforschungschweiz.ch/2021/09/wie-viele-schwermetalle-gelangen-in-landwirtschaftliche-boeden/

    https://acquaphi.com/benefits/schwermetalle/#:~:text=Stark%20mit%20Schwermetallen%20belastetes%20Trinkwasser,sowie%20Krebs%20und%20Diabetes%20hervorrufen.&text=Schwermetalle%20haben%20mit%20einer%20relativ,die%20menschliche%20Gesundheit%20besonders%20bedenklich.

    https://blei-wasser.de/bleirohre/bleileitungen

    https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/01_Lebensmittel/02_UnerwuenschteStoffeOrganismen/07_Schwermetalle/lm_schwermetalle_node.html

    https://www.cerascreen.de/blogs/gesundheitsportal/schwermetallvergiftung

    https://www.filterzentrale.com/wasserwelten/gesundheit/schwermetalle-im-trinkwasser

    https://www.merus.de/kupferleitungen/

    https://www.test-wasser.de/leitungswasser-fuer-schwangere

    https://www.test-wasser.de/medikamente-im-trinkwasser#:~:text=Laut%20Umweltbundesamt%20handelt%20es%20sich,die%20Toilette%20im%20Trinkwasser%20landen.

    https://www.test-wasser.de/trinkwasser-schwangerschaft

    https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/angebot/analytik/um_muki_broschuere.pdf

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/trinkwasser-das-beste-lebensmittel#:~:text=Warmes%20Wasser%20aus%20der%20Warmwasserleitung,l%C3%A4nger%20in%20den%20Rohren%20aufgehalten.

    https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/blei-im-trinkwasser#unsere-tipps

    https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/bleivergiftung/277718#:~:text=Weil%20Blei%20das%20Gehirn%20sch%C3%A4digt,kognitiven%20und%20physischen%20Beeintr%C3%A4chtigungen%20f%C3%BChren.

    https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/schwer-gefaehrlich-giftige-schwermetalle-13363

    https://vitalhelden.de/wasser/ratgeber/kupferrohre-wasser/

    https://www.wassertest-online.de/blog/schwermetalle-im-trinkwasser/#:~:text=Zu%20hohe%20Konzentrationen%20Eisen%2C%20Kadmium,h%C3%A4ufigsten%20auftretenden%20Gefahren%20im%20Leitungswasser.

    https://www.wassertest-online.de/trinkwasser-wiki/wasserqualitaet-testen.html

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwermetalle