Es ist wieder Zeit für den Frühjahrsputz. Mit unserer Checkliste behältst du den Überblick und weißt genau, von welchen Putzmitteln du besser die Finger lassen solltest.

Putzen ohne Chemie: die gesunde Frühjahrsputz-Checkliste

Im Durchschnitt verbringen wir im Monat über 13 Stunden beim Putzen und Aufräumen der eigenen Wohnung. Jetzt zu dieser Jahreszeit kommen eventuell noch ein paar Stunden hinzu, denn für viele läutet der Frühling auch den obligatorischen Frühjahrsputz mit ein.

In Deutschland allein werden jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen an Reinigungsmitteln in Privathaushalten verwendet. Doch in vielen Putzmitteln stecken auch Stoffe, die die Gesundheit und Umwelt stark belasten können. Durch ihren Einsatz gelangen diese Chemikalien in dein Zuhause und wirken sich auf das Raumklima aus.

Mit den richtigen Hausmitteln kannst du aber mindestens genauso gut Schmutz und Flecken entfernen und dabei noch deine Gesundheit schonen. In unserer nachhaltigen Frühjahrsputz-Checkliste haben wir dir alle Punkte zusammengefasst, worauf du am besten achtest, um gesund in den Frühling zu starten.

Die Gefahr in deinem Putzschrank: auf welche Reinigungsmittel du lieber verzichtest

Für viele ist es eine noch vollkommen unterschätzte Gefahr im eigenen Zuhause. Es geht um Putzmittel, genauer gesagt mehr als 65 hochgiftige Stoffe, die in den am häufigsten verwendeten Reinigungsmitteln nachgewiesen wurden. Einige davon hast womöglich auch du bei dir zu Hause im Schrank stehen.

Welche Putzmittel sind besonders schädlich?

Manche Mittel wirken nicht nur gegen Schmutz und Fett im Haushalt, sondern können auch der eigenen Gesundheit und Umwelt schaden. Viele Putzmittel aus dem Alltag enthalten meist sehr aggressive und reaktive Chemikalien.

Eine Vielzahl von altherkömmlichen Putzmitteln enthält giftige Chemikalien. Erfahre hier, welche Giftstoffe besonders häufig in Putzmitteln vorkommen.

Zu schädlichen Inhaltsstoffen gehören unter anderem die folgende Stoffgruppen und Substanzen:

  • Alkalien wie Ammoniak sowie Natrium- und Kaliumhydroxid
  • Biozide
  • Bleichmittel wie Chlor, Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit
  • Duftstoffe & Parfümöle
  • Lösungsmittel
  • PFAS
  • Phenole
  • Phosphate wie Polyetherpolyphosphat & Pentanatriumtriphosphat
  • Phthalate
  • Tenside
  • Triclosan

Im Laufe der Zeit sammeln sich die giftigen Substanzen auch im Staub und in der Luft bei dir zu Hause an und können sich auf diese Weise auch im Körper akkumulieren und zahlreiche Krankheiten verursachen.

Achtung: diese Putzmittel sind schädlich für deine Gesundheit

Viele Reinigungsmittel enthalten Stoffe, die Reizungen der Haut und allergische Reaktionen sowie Kopfschmerzen hervorrufen können. Bei der Verwendung geben manche Putzmittel giftige oder ätzende Dämpfe ab, die zudem die Atemwege belasten und die Lungen schädigen. Andere Inhaltsstoffe wiederum sind krebserregend oder können die Fruchtbarkeit einschränken.

Schütze dich beim Frühjahrsputz und generell beim Reinigen deiner Wohnung vor schädlichen Chemikalien.

Bleichmittel, die noch immer häufig in Badezimmer- und Küchenreinigern verwendet werden, stellen eine Gruppe bedenklicher Stoffe dar. Sie enthalten häufig Natriumhypochlorit, das bei Kontakt mit Wasser und einer Säure ätzende Dämpfe freisetzen kann. Diese Dämpfe können Augen, Nase und Rachen reizen und sogar Asthmaanfälle auslösen. Auch chronischer Husten oder empfindliche Bronchien sind eine nicht seltene Folge.

Ein weiterer schädlicher Inhaltsstoff in einer Vielzahl von Reinigungsmitteln sind Phthalate. Sie agieren als endokrine Disruptoren, können hormonelle Veränderungen im Körper verursachen und sogar das Risiko von Krebs und Fruchtbarkeitsproblemen erhöhen. Phthalate sind in Bodenputzmitteln, Geschirrreinigern bis hin zu Toilettenpapier zu finden.

Die schiere Anzahl und Verbreitung solch schädlicher Stoffe in Reinigungsmitteln macht es so schwer, den Kontakt mit ihnen im Alltag vollständig zu vermeiden. Doch besonders gefährdet sind die Kleinsten unter uns.

Denn Kinder verbringen mehr Zeit am Boden, krabbeln und spielen auf gereinigten Flächen und atmen dort schädliche Dämpfe ein. Zudem befinden sie sich noch in der Entwicklung und reagieren deshalb viel empfindlicher auf Gifte in der Umwelt. Der engere Kontakt mit diesen Substanzen bewirkt außerdem, dass sich die Darmflora bei Kindern verändert, was weitere gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann.

Welche Putzmittel braucht man also wirklich?

Du brauchst aber nicht zwangsläufig auf ein sauberes Zuhause zu verzichten, um die giftigen Chemikalien zu vermeiden. Es gibt viele Alternativen zu den altherkömmlichen, chemischen Reinigungsmitteln. Diese sind nicht nur sicherer und gesünder, sondern mindestens genauso effektiv und oft auch viel kostengünstiger.

Natürliche Reinigungsmittel wie Seife, Zitrone und Essig

Natürliche Reinigungsmittel wie Essig, Seife und Zitronensäure sind eine gute Wahl, um dein Zuhause auf eine gesunde Art und Weise sauber zu halten. Sie sind sicher und umweltfreundlich und du hast sie wahrscheinlich schon bei dir zu Hause im Schrank stehen.

Putzen mit Zitronensäure und anderen Hausmitteln ist mindestens genauso effektiv wie mit aggressiven Putzmitteln.

Saubere Oberflächen mit Essigreiniger

Essig wird bereits seit Jahrhunderten zur Reinigung verwendet, und das aus gutem Grund. Der Essig lässt sich leicht auftragen und kann durch seine fettlösenden und sauren Eigenschaften dazu beitragen, Schmutz und Bakterien zu entfernen.

Außerdem eignet sich Essig zum Putzen der Fenster und zur Entfernung von Kalkablagerungen auf Armaturen, Fliesen und Glas. Allerdings leiden bestimmte Materialien wie Natursteinböden, Gummi- und Silikondichtungen sowie Chrom-Schichten auf Armaturen eher unter der Säure und sollten deshalb lieber nicht mit Essig in Kontakt kommen.

Nie wieder kalk mit Zitronensäure

Zitronensäure eignet sich manchmal sogar besser als Essig. Die Zitronensäure ist weniger sauer als Essig und greift empfindliche Oberflächen nicht so stark an. Dieses Hausmittel hilft, Kalkablagerungen und Flecken zu entfernen, und du kannst es gut zur Reinigung deines Badezimmers verwenden.

Blitzblank mit basischen Reinigern

Ein Putzmittel, das oft übersehen und unterschätzt wird, ist Natron. Hierbei handelt es sich um einen basischen Reiniger, der dir dabei helfen kann, hartnäckige Flecken und Verschmutzungen zu entfernen. Du kannst Natron also gut zur Reinigung von Oberflächen wie dem Boden, Arbeitsplatten und Fliesen verwenden.

Eine Mischung aus Wasser und Natron kann auch als Scheuermittel dienen und in Kombination mit Essig oder Zitronensäure eignet sich das Natron perfekt, um schmutzige Töpfe, Pfannen und Backbleche zu reinigen. Außerdem ist Natron ein guter Fettlöser und kann Gerüche neutralisieren.

Nachhaltig putzen mit Neutralreinigern

Neutralreiniger eignen sich für eine Vielzahl von Oberflächen. Sie weisen einen pH-Wert zwischen 6–9 auf und enthalten normalerweise keine aggressiven Chemikalien. Außerdem sind sie biologisch gut abbaubar und deshalb eine gute Wahl für den eigenen Haushalt.

Andere nachhaltige Putzmittel für dein Zuhause

Auch natürliche Scheuermittel eignen sich prima für den nachhaltigen Hausputz. Du kannst dir ein Scheuermittel aus verschiedenen Zutaten, wie etwa Natron, Salz oder Backpulver, ganz einfach zu Hause herstellen und direkt mit dem Putzen loslegen.

Wohnung putzen mit System: die ultimative Frühjahrsputz-Checkliste

Manchmal ist weniger einfach mehr. Das gilt auch für den Frühjahrsputz. Mit wenigen Hausmitteln kannst du deine Wohnung auf Vordermann bringen, ohne dabei deine Gesundheit zu belasten.

Jetzt im April ist die beste Zeit für einen ordentlichen Frühjahrsputz. Damit der gründliche Hausputz nicht nur blitzblanke Oberflächen hinterlässt, sondern auch für ein gesundes Raumklima sorgt, haben wir dir hier eine Checkliste mit einigen Tipps zusammengestellt:

Tipp #1: Weniger ist mehr

Bevor du mit der Reinigung beginnen kannst, brauchst du natürlich auch ein paar Putz- und Hilfsmittel. Achte vor allem darauf, natürliche Hausmittel wie Essig, Backpulver und Zitronensäure beim Hausputz zu verwenden. Auf diese Weise wird dein Zuhause sauber und verhinderst, dass weitere Schadstoffe dein Raumklima belasten.

Tipp #2: Achte auf Umweltzeichen

Solltest du dennoch ein paar Reinigungsmittel aus dem Geschäft verwenden, dann achte am besten darauf, dass diese mit einem Umweltzeichen wie dem Blauen Engel oder dem EU Ecolabel versehen sind. So kannst du dir sicher sein, dass keine umweltschädlichen Substanzen in deinen Haushalt gelangen.

Tipp #3: Verwende wiederverwendbare Reinigungstücher

Wiederverwendbare Reinigungstücher sind eine umweltfreundliche Alternative zu Einwegprodukten. Sie können aus Baumwolle oder anderen Materialien hergestellt sein und können in der Waschmaschine gereinigt werden. Dadurch sparst du Geld und reduzierst zugleich die Umweltbelastung.

Aber Vorsicht bei der Wahl der wiederverwendbaren Tücher, denn nicht alle sind wirklich umweltfreundlich. Tücher aus Mikrofaser zum Beispiel sind meist aus synthetischem Kunststoff hergestellt und führen zu noch mehr Mikroplastik in unserer Umwelt.

Tipp #4: Staubmäuse aufgepasst!

Jetzt geht es in die Ecken und Fugen in deiner Wohnung. Denn hier sammelt sich das ganze Jahr über Staub und anderer Schmutz an, in dem sich weitere Schadstoffe und Allergene verstecken. Verwende zur effektiven Reinigung am besten einen Staubsauger mit HEPA-Filtern, um Staub, Pollen und andere Allergene aus der Luft zu entfernen.

Tipp #5: Fensterputzen leicht gemacht

Bei einem richtigen Frühjahrsputz dürfen die Fenster natürlich nicht fehlen. Für den Fensterputz brauchst du aber nicht unbedingt direkt zum Glasreiniger zu greifen. Für normale Verschmutzungen reicht warmes Wasser mit ein wenig Spülmittel vollkommen aus. Bei hartnäckigen Flecken kannst du Essig verwenden. Das ist nicht nur gesünder, sondern auf längere Sicht auch deutlich günstiger.

Fensterputzen mit natürlichen Putzmitteln ist nicht nur gut für die eigene Gesundheit, sondern kann auch viel kostengünstiger sein.

Unter Umständen lohnt es sich auch, die Gardinen abzunehmen und einmal gründlich durchzuwaschen, um sie von Staub und anderen Schadstoffen zu befreien.

Tipp #6: Reinige Teppiche, Lampen & Möbel

Wo sammelt sich mehr Staub an, als auf Lampenschirmen, hohen Schränken und in unseren Teppichen? Gerade hieran denkt man beim wöchentlichen Hausputz leider viel zu selten. Denk deshalb dieses Jahr auch an deine Möbel, entstaube deine Lampen und klopfe auch deine Teppiche einmal richtig aus. So wirst du sicherlich jeden Schmutz und Staub aus deiner Wohnung los.

Tipp #7: Ordentlicher Küchenputz

Beim Frühjahrsputz darf die Küche natürlich nicht fehlen. Täglich benutzt man hier eine Reihe von Utensilien und Geräten und bereitet sein Essen zu. Deshalb verdienen bei diesem Frühjahrsputz auch die Geräte, die man sonst so gerne aufspart, ein wenig Aufmerksamkeit. Hausmittel wie Natron, Zitronensäure und Backpulver reichen für den Küchenputz aber vollkommen aus.

Denk also daran, dieses Jahr die Kaffeemaschine, den Herd und den Backofen, den Kühlschrank und den Wasserkocher mit in den Frühjahrs-Putzplan einzuschließen. Auch die Siebe in deinen Wasserhähnen sollten ab und an gereinigt werden, um Bakterien und Metallrückstände zu entfernen. Dafür schraubst du die Wasserhähne ganz einfach auf und legst die Siebe für zehn Minuten in Essig ein.

Tipp # 8: Für ein blitzblankes Badezimmer

Auch im Badezimmer gibt es beim Frühjahrsputz so einige Baustellen. Erfahre hier, worauf du am besten achten solltest.

Für ein schön sauberes Badezimmer muss man sich beim Frühjahrsputz etwas mehr anstrengen. Denn jetzt gilt es, auch mal die Armaturen, Fliesen, Abflüsse und selbst die Wasserhahnsiebe zu reinigen, um Rückstände wie Metall, Schmutz und Bakterien zu entfernen. Zur effektiven Entkalkung der Fliesen und Waschbecken nimmst du dann am besten noch etwas Zitronensäure und los geht’s.

Tipp #9: Heizung entlüften

Nachdem die Heizung nun den ganzen Winter über auf Hochtouren gelaufen ist, kannst du sie nun im Frühjahr entlüften. Das hilft dabei, auf längere Sicht Energie und somit Geld zu sparen. Zur Entlüftung der Heizkörper drehst du ganz einfach das Entlüftungsventil auf und hältst eine Schüssel unter das Ventil. Lass die ganze Luft entweichen, bis das Heizwasser austritt. Dann drehst du das Ventil wieder zu.

Tipp #10: Ran ans Eingemachte: Zeit fürs Entrümpeln

Alle Jahre wieder lohnt es sich auch, einen Blick in die Kleiderschränke, zugestellten Ecken und die Rumpelkammer zu werfen. Hier liegen oft so einige Dinge, die man gar nicht mehr braucht und die nur noch als Staubfänger dienen. Wenn du also noch etwas Kraft und Motivation hast, dann ist das eine lohnenswerte Aufgabe für diesen Frühjahrsputz. Das sorgt nicht nur für mehr innere Ruhe, sondern setzt auch viel positive Energie für den Rest des Jahres frei.

Fazit: Ein nachhaltiger Frühjahrsputz lohnt sich

Ein nachhaltiger Frühjahrsputz erfordert vielleicht etwas mehr Planung und Aufwand, aber es lohnt sich allemal. Indem du auf umweltfreundliche Reinigungsmittel umsteigst, kannst du sicherstellen, dass dein Zuhause nicht nur ein sauberer, sondern auch ein sicherer und gesunder Lebensraum für dich und deine Familie ist.

Mit unserer Checkliste und Hausmitteln wie Essig, Natron und Zitronensäure bist du für diesen Frühjahrsputz in jedem Fall gewappnet.