5 Tipps für das perfekte Raumklima im Sommer
Sommer, Sonne, Strand und Meer. Was wünscht man sich in den warmen Monaten noch mehr? Im Betondschungel vieler Großstädte sucht man dagegen meist vergeblich nach der ersehnten Abkühlung und oft werden die Sommermonate zur Qual, wenn man nicht gerade in den Urlaub fahren kann.
Hier sind fünf Tipps, wie du diesen Sommer bei dir zu Hause doch noch für die nötige Erfrischung sorgen kannst und das perfekte Raumklima schaffst.
Warum das Raumklima im Sommer wichtig ist
Ein angenehmes Raumklima sollte auch im Sommer kein Luxus sein. Das Raum- und Wohnklima spielt nämlich eine entscheidende Rolle für deine Gesundheit und wirkt sich unweigerlich auf dein Wohlbefinden aus. Die heißen Sommermonate bilden da keine Ausnahme.
Folgen von Hitze und Luftfeuchtigkeit auf deinen Körper
Wenn die Temperaturen im Sommer steigen, hat unser Körper Schwierigkeiten, sich abzukühlen. Die übermäßige Hitze, der Wasser- und Elektrolytverlust belasten das Herz-Kreislauf-System und können so zu Müdigkeit, Erschöpfung und Schwindel führen.
Gleichzeitig kann eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit außerdem das Schwitzen erschweren, wodurch die natürliche Abkühlung des Körpers zusätzlich beeinträchtigt wird. Die Folge sind eine höhere Belastung des Gehirns, der Nieren und des Kreislaufsystems und ein erhöhtes Risiko von Dehydration und Hitzschlag. Im schlimmsten Fall kann übermäßige Hitze und Sonneneinstrahlung zu einem Sonnenstich oder sogar zum Tod führen.
Außerdem beeinflussen zu hohe Temperaturen auch die geistige Leistungsfähigkeit und die Schlafqualität. Vielleicht kennst du das sogar selbst, dass du in einem heißen Raum mit Konzentrationsschwierigkeiten, einer verringerten Aufmerksamkeitsspanne und einer verlangsamten Reaktionszeit zu kämpfen hast und nachts dann einfach kein Auge zumachen kannst. Das wird besonders dann zum Problem, wenn man im Sommer produktiv arbeiten oder lernen möchte.
Was ist dann das perfekte Raumklima?
Wusstest du, dass ein 3-Personen-Haushalt etwa 6–12 Liter Wasser pro Tag an die Raumluft freisetzt? Damit ist natürlich nicht nur von dem Wasser die Rede, das beim Atmen und etwa beim Schwitzen an die Luft abgegeben wird. Auch beim Kochen, Duschen oder Putzen gelangt Wasser in die Raumluft und selbst Zimmerpflanzen können die Luftfeuchtigkeit erhöhen.
Doch was hat das mit dem perfekten Raumklima im Sommer zu tun? Ganz einfach: Hitze in Kombination mit einer hohen Luftfeuchte kann schnell zu einer Überhitzung des Körpers führen und das eigene Wohlbefinden senken. Die Expert:innen vom Wetterdienst sprechen dann meist von heißen Tagen und sogenannten Tropennächten mit Temperaturen von über 30 ℃ beziehungsweise 20 ℃.
Da unsere Häuser tendenziell immer dichter werden, d. h. durch Fensterdichtungen und andere Dämmvorrichtungen weniger Luftaustausch zwischen der Außen- und Innenluft stattfindet, gelangt auch im Sommer die Feuchtigkeit nicht so einfach nach außen.
Im Wohn-, Arbeits- und Badezimmer sollte die Temperatur dabei im Schnitt bei 20–23 ℃ und die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 % liegen. Die Küche und das Schlafzimmer können ruhig ein paar Grad kälter sein.
5 Tipps für das perfekte Raumklima im Sommer
Um trotz der hohen Grade für den maximalen Komfort zu sorgen, lohnt es sich also, den Fokus auf das gesamte Raumklima zu lenken. Hier sind 5 Tipps, die dir direkt zu etwas Abkühlung im Sommer verhelfen.
Tipp #1: Richtiges Lüften im Sommer
Wenn die alte, verbrauchte und abgestandene Raumluft nicht mehr entweichen kann, weil die Fensterdichtungen zu gut sind, dann hilft nur eins: lüften. Tatsächlich ist das auch unser erster Tipp für dich, denn durch das Lüften kannst du für frische Luft sorgen und auch überschüssige Luftfeuchtigkeit aus deiner Raumluft entfernen.
Allerdings ist es wichtig, auf die richtige Lüftungsart und -zeit zu achten. Gerade im Sommer, wo außen höhere Temperaturen herrschen als drinnen und teilweise auch die Luftfeuchtigkeit etwas höher ist, sollte planvoll gelüftet werden. Achte deshalb lieber auf die folgenden Punkte:
- Lass die Fenster lieber nicht den lieben langen Tag über auf Kipp stehen und setze aufs Stoßlüften. So verhinderst du, dass das Thermometer bei dir zu Hause nicht unnötig ansteigt und schützt deinen Wohnraum vor der teils höheren Außenluftfeuchtigkeit.
- Die Uhrzeit ist beim Lüften essentiell. Öffne deine Fenster besser in den frühen Morgenstunden oder später am Abend, wenn die Außentemperatur kühler ist. Tagsüber sollten die Fenster dagegen ganz geschlossen bleiben, um die Hitze draußen zu halten.
- Um den Durchlüftungseffekt zu verbessern, empfehlen wir die Querlüftung. Dazu öffnest du am besten zwei oder mehrere gegenüberliegende Fenster oder Türen, um einen kühlenden Luftstrom zu erzeugen. Der dadurch entstehende Luftzug transportiert perfekt die abgestandene Luft nach außen und sorgt für eine wohltuende Erfrischung. Im Sommer kannst du gerne bis zu 20 Minuten lang lüften.
Tipp #2: Schütze dich vor der Sonne
Gardinen und andere Vorrichtungen am Fenster sind ein guter Weg, damit es bei dir zu Hause gar nicht erst zu einem sauna-ähnlichen Zustand kommen kann. So schützt du dich vor der direkten Sonneneinstrahlung und erhältst ein angenehm kühles Raumklima.
Dir stehen dabei verschiedene Optionen zur Auswahl: Du kannst einen Sonnenschutz außen vor dein Fenster oder die Balkontür anbringen oder von innen einen geeigneten Schutz montieren. In der Regel sind dabei Rolläden und Markisen für außen etwas wirksamer, da sie die Sonneneinstrahlung blockieren und reflektieren, bevor sie in deinem Zuhause scheinen und den Raum erhitzen können.
Allerdings sind das meist höhere Investitionen, die auch mit dem/der Hauseigentümer:in abgesprochen werden sollten. Als Sofortmaßnahme eignen sich auch hochwertige Jalousien oder Vorhänge, die eine geringe Transparenz aufweisen und am besten eine weiße oder reflektierende Oberfläche haben.
Tipp #3: Etwas Abkühlung mit einem Ventilator
Ventilatoren sind eine kostengünstige Alternative zu der recht teuren Klimaanlage und lohnen sich besonders dann, wenn du in einer Region lebst, wo du nicht ständig mit Hitzewellen zu rechnen hast.
Der Vorteil eines Ventilators liegt ganz klar darin, dass die Hitze durch die Luftzirkulation gar nicht mehr so extrem wahrgenommen wird. Man erzeugt also eine leichte Brise, die für Abkühlung sorgen kann. Dazu kannst du gleich mehrere Ventilatoren an verschiedenen Stellen im Raum aufstellen oder den Ventilator auch in einen anderen Raum mitnehmen.
Allerdings solltest du bei extrem hohen Temperaturen vorsichtig sein. Denn dann wird die durch den Ventilator erzeugte Brise oft nicht mehr als erfrischend und kühlend wahrgenommen, was gerade bei älteren Menschen schnell zur Überhitzung des Körpers führen kann.
Tipp #4: Erfrischung mit natürlichen Mitteln
Mit ein paar natürlichen Mitteln kannst du den Wärmekomfort zu Hause zusätzlich steigern und so auf angenehme und umweltschonende Art für etwas Abkühlung sorgen. Dafür empfehlen wir vor allem die Verwendung der richtigen Materialien im Alltag und luftfeuchtigkeits-senkende Zimmerpflanzen.
Luftdurchlässige Materialien, wie Leinen oder Baumwolle, eignen sich perfekt für die Bettwäsche und Kleidung im Sommer. Diese Stoffe sind besonders atmungsaktiv und können Feuchtigkeit ableiten. Dagegen solltest du am besten die Finger von synthetischen Stoffen lassen, da diese deine Haut nicht atmen lassen.
Tipp #5: Klimaanlagen und ihre Verwendung
Manchmal kommt man nicht um die Nutzung einer Klimaanlage herum. Das ist vor allem in heißen Ländern der Fall, kann aber auch auf das heimische Büro zutreffen. Abhängig vom Gebäude, der Raumgröße und der Anzahl der sich dort befindenden Menschen bleibt die Klimaanlage mitunter die effektivste Möglichkeit, um die Raumtemperatur zu kontrollieren.
Du kannst aber auf ein paar Dinge achten, um möglichst viel Energie zu sparen. Achte dabei am besten darauf, dass die Klimaanlage auf eine moderate Temperatur eingestellt ist und im Energiesparmodus läuft. Außerdem sollten alle Fenster und Türen geschlossen bleiben, während die Klimaanlage eingeschaltet ist, um die Kühlleistung zu maximieren.
Langfristige Lösungen für ein gesundes Raumklima im Sommer
Nicht nur kurzfristige Maßnahmen können dir dabei helfen, das perfekte Raumklima im Sommer zu erhalten. Auch langfristige Lösungen zur nachhaltigen Verbesserung deines Wohnraums bringen meist viele Vorteile für das Raumklima mit sich.
Die Bedeutung einer guten Isolierung und Dämmung
Nicht nur im Winter profitierst du von der richtigen Isolierung und Dämmung. Denn auch im Sommer spielt vor allem die Dämmung der Wände eine entscheidende Rolle dabei, um die brütende Hitze draußen zu halten und die Raumtemperatur auf einem angenehmen Niveau zu halten.
Gleichzeitig wirken dann auch alle anderen Abkühlmethoden, wie der Einsatz von Ventilatoren und Klimaanlagen, gleich viel besser, da die kältere Raumluft auch nicht so schnell nach außen abgegeben wird. Das spart folglich auf Dauer eine Menge Energie und reduziert deine Kosten.
Planst du eine Renovierung oder Grundsanierung deines Hauses? Dann ist das wahrscheinlich der beste Moment, um direkt auch die Wände, den Dachboden und die Fußböden zu dämmen. Damit schaffst du die Grundlagen für das ideale Raumklima bei dir zu Hause, und das zu jeder Jahreszeit.
Nachhaltige Renovierung für einen gesunden Wohnraum
Vor dem Hausbau oder einer geplanten Renovierung und Sanierung deines Hauses lohnt es sich, auch einmal auf den Aspekt der wohngesunden Raum- und Hausplanung zu schauen. Damit du dein Zuhause langfristig gesund und komfortabel gestalten kannst, solltest du auf folgende 4 Punkte achten:
- Entscheide dich am besten immer für umweltfreundliche Baumaterialien, die keine schädlichen Chemikalien freisetzen und deine Raumluft belasten könnten. Dabei sind alle Materialien gemeint, die bei dir zu Hause verarbeitet werden – vom Fußboden bis hin zur Farbe oder der verwendeten Spachtelmasse.
- Berücksichtige bei der Planung von Sanierungs- und Bauprojekten die optimale Ausrichtung des Hauses. Dabei spielen verschiedene Fragen bezüglich der Ausrichtung von Fenstern, der natürlichen Belüftung und passiven Sonnenenergienutzung eine wichtige Rolle und können zu deinem Nutzen sein.
- Auch die Installation einer Wandheizung könnte von Vorteil sein, und das sogar im Sommer. Denn Wandheizungen können sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen deiner Wohnung genutzt werden. Der Vorteil: deine Räume werden auf eine gesunde und sogar nachhaltige Weise gekühlt und du kannst bis zu 30 % der Energiekosten für eine herkömmliche Klimaanlage einsparen.
- Denke auch über die Integration von Smart-Home-Technologien nach, die dir helfen können, das Raumklima zu überwachen und zu steuern, damit du gezielt und rechtzeitig die richtigen Maßnahmen ergreifen kannst.
Fazit: Erfrischung im Sommer muss kein Luxus sein
Natürlich wünscht sich jede:r den einen Ort zum Abkühlen an einem heißen Sommertag. Umso besser ist es, wenn dieser Ort das eigene Zuhause ist.
Mit nur ein paar einfachen Maßnahmen kannst du effektiv die Temperaturen in deinen vier Wänden senken. Achte dafür am besten auf eine gute Belüftung, verwende einen Sonnenschutz für alle Fenster und Türen und setze für etwas frischen Wind einen Ventilator ein.
Langfristige Lösungen wie eine gute Isolierung, Dämmung und nachhaltige Bauoptionen können außerdem dazu beitragen, dein Raumklima zu verbessern. Allerdings erfordern diese Maßnahmen häufig mehr Zeit und sind etwas kostspieliger.
Welche Optionen für dich auch in Frage kommen mögen, am wichtigsten ist es, auch im Sommer auf ein angenehmes Raumklima zu achten. So schaffst du die Grundlage für ein gesundes und unbeschwertes Leben.
Quellen
https://www.brune.info/magazin/raumklima-im-sommer/
https://www.dein-heizungsbauer.de/ratgeber/raumklima/richtig-lueften-im-sommer/
https://www.heatness.at/ratgeber/raumklima-verbessern/
https://www.variotherm.com/de/produkte/wandheizungkuehlung-trockenbau.html