Vorsicht Allergiegefahr: Was tun gegen Pollen in der Wohnung?
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Nach einem langen Winter ist nun endlich der Frühling da! Für viele beginnt jetzt die Garten- und Ausflugsaison. Doch für manche ist gerade das Frühjahr eine eher anstrengende Zeit. Mit den angenehmen Temperaturen wird es grüner und die Bäume und Pflanzen blühen, was das Zeug hält.
Um ihre Allergie zu lindern, verbringen viele Allergiker deshalb den Frühling zu Hause. Doch nicht immer sind die eigenen vier Wände sicher, denn oft werden die Pollen auch in der Wohnung zum Problem. Erfahre in diesem Beitrag, wie du dein Zuhause mit sieben einfachen Tricks pollen-sicher machst und so wieder aufatmen kannst.
Wie die Raumluft deine Allergie verstärken kann
Wer unter Heuschnupfen oder allergischem Asthma leidet, der/die weiß, wie belastend eine solche allergische Erkrankung der Atemwege für den eigenen Körper sein kann. Schadstoffe in der Luft können die Symptome zudem noch verstärken, was häufig auch im eigenen Zuhause zum Problem wird.
Wie wirkt sich die Raumluft auf Allergien aus
Bei der Entstehung einer Allergie spielen verschiedene Einflüsse eine Rolle. Neben der genetischen Veranlagung können auch andere Umweltfaktoren eine Allergie begünstigen oder gar verstärken.
Mittlerweile konnten Studien den Einfluss von Luftschadstoffen auf die Entstehung von Allergien nachweisen. Schadstoffe wie Feinstaub, Ozon oder Stickoxide reizen nicht nur die Atemwege, sondern machen den Körper auch viel anfälliger für verschiedene Allergene.
Außerdem werden Allergene durch bestimmte Luftschadstoffe viel aggressiver. In der Luft setzen sich verschiedene Schadstoffpartikel an Allergieauslösern wie Pollen ab, reagieren mit diesen und können mitunter die Freisetzung von Allergenen beschleunigen.
Aus diesem Grund treten Allergien häufig verstärkt bei Menschen auf, die in Großstädten oder an Orten mit starker Luftverschmutzung leben. Hinzu kommt, dass die Pollensaison durch den erhöhten CO2-Ausstoß und die globale Erwärmung immer länger wird. Das macht wieder einmal deutlich, wie wichtig eine gute Luftqualität wirklich ist.
Allergieauslöser in deiner Raumluft
Gerade in Innenräumen ist die Luft oft viel stärker mit verschiedenen Schadstoffen belastet. Tatsächlich ist die Schadstoffbelastung in den eigenen vier Wänden häufig bis zu fünfmal so hoch wie im Freien.
Neben Feinstaub und CO2 wirken sich auch Allergene wie Pollen, Staub, Schimmel und Tierhaare auf die Qualität der Raumluft aus. Diese belasten nicht nur das Raumklima, sondern können auch bestehende Allergiesymptome verstärken oder zur Entstehung neuer Allergien führen.
Diese Allergene sind besonders oft zu Hause zu finden:
- Pflanzenpollen
- Schimmelpilze
- Duftstoffe
- Staub
- Hausstaubmilben
- Tierhaare (z.B.: Katzenhaare)
- VOC (flüchtige organische Verbindungen) & andere Chemikalien
- Schwermetalle wie Nickel, Chrom oder Kobalt
Plötzliche Allergien in der Wohnung durch eine hohe Pollenbelastung
Pollenallergien, auch als Heuschnupfen bekannt, sind eine der häufigsten Allergien und beeinträchtigen oft erheblich das Wohlbefinden der Betroffenen.
Wie bei jeder Allergieform entsteht eine Pollenallergie dann, wenn das Immunsystem des Körpers verstärkt auf bestimmte Allergene, in diesem Fall auf Eiweißstoffe in Pollen und Blütenstaub reagiert. Dabei bildet das Immunsystem Antikörper und es kommt zur Freisetzung von Histamin, einem Botenstoff, der die typischen Symptome einer Allergie verursacht.
5 Anzeichen für eine hohe Pollenbelastung bei dir zu Hause
Durch offene Fenster, die Kleidung und selbst das falsche Raumklima kann es dazu kommen, dass die Pollenbelastung bei dir zu Hause viel zu hoch ist. Das verstärkt nicht nur eine schon bestehende Allergie, sondern kann im schlimmsten Fall auch zur Entwicklung einer Pollenallergie führen.
5 Anzeichen, die auf eine Pollenbelastung bei dir zu Hause hindeuten können:
- ständiges Niesen
- Husten und Atembeschwerden
- gereizte Augen
- Müdigkeit & Erschöpfung
- Konzentrationsprobleme
Falls du also bei dir zu Hause öfter niesen musst und eine laufende oder verstopfte Nase hast, dann ist das vielleicht ein Zeichen für eine erhöhte Pollenbelastung. Kommen dazu noch andere Symptome wie Atembeschwerden, Müdigkeit oder gereizte Augen, deutet vieles auf eine Allergie hin.
Wichtig ist es, den Verdacht auf eine Allergie zunächst einmal mit einem Arzt abzuklären. Nur so lässt sich die Ursache der Symptome sicher identifizieren und eine geeignete Behandlung einleiten. Sollte sich der Verdacht auf eine Pollenallergie bestätigt haben, dann gibt es keinen besseren Ort als dein Zuhause, um dich selbst vor den Pollen zu schützen. Man muss nur wissen, wie.
Heuschnupfen-Alarm: 7 Tipps gegen Pollen in der Wohnung
Wenn der Heuschnupfen drinnen schlimmer ist als draußen, dann gibt es wohl keinen besseren Weg, als sich von den Allergenen zu befreien. Im Folgenden findest du sieben praktische Tipps, wie du die Pollen aus deiner Wohnung bekommst und endlich wieder aufatmen kannst.
Tipp #1: Verwende Luftreiniger & Luftfilter
Eine Möglichkeit ist die Filterung der Raumluft mit einem Luftreiniger. Diese Geräte können neben den üblichen Schadstoffen auch Pollen, Staub und andere Allergene aus der Luft filtern und somit dazu beitragen, die Allergiesymptome zu lindern. Achte bei der Wahl eines Luftreinigers aber darauf, dass dieser die Luft mit HEPA-Filtern säubert. So werden nicht nur Feinstaubpartikel, sondern auch die kleinsten Pollen aus der Luft gefiltert.
Auch dein Staubsauger sollte mit solch einem Filter ausgestattet sein. Viele Staubsauger blasen die zuvor angesaugte Luft wieder hinten über das Gehäuse aus. Ohne den richtigen Filter gelangen dann auch die kleinen Pollenpartikel wieder in den Raum und werden so nur aufgewirbelt.
Tipp #2: Ein Frühjahrsputz allein reicht nicht aus
Bei Allergien und gerade bei Heuschnupfen ist Ordnung und regelmäßiges Putzen einfach ein Muss. Denn Pollen und andere Allergene setzen sich besonders in Staub, Möbeln und Textilstoffen ab.
Achte deshalb auf die Reinigung von Oberflächen, um Pollen und andere Allergene wie Milben und Tierhaare in deinen vier Wänden zu reduzieren. Staubsaugen (auch in den Ecken), Abstauben und feuchtes Wischen sind hier wichtige Schritte, um die Raumluftqualität bei dir zu Hause zu verbessern. Auch eine regelmäßige Reinigung von Teppichen, Vorhängen und Polstermöbeln ist unter Umständen empfehlenswert.
Tipp #3: Häufigere Waschtage
In deiner Kleidung können sich im Laufe des Tages eine Menge Pollen ansammeln. Besonders dann, wenn du viel draußen unterwegs bist. Mach deshalb deine Waschmaschine während der Allergiesaison etwas öfter an und trockne die Wäsche lieber drinnen als draußen.
Ein guter Weg, die Pollen gar nicht erst in dein Haus zu tragen, liegt in der Gewohnheit, sich sofort bei Eintritt in die Wohnung umzuziehen. Auch häufiges Haarewaschen hilft dir dabei, Allergene aus deiner unmittelbaren Umgebung zu entfernen.
Tipp #4: Die richtige Raumgestaltung
Sogar deine Innenraumgestaltung kann die Belastung deines Zuhauses mit Allergenen deutlich senken. Da sich Pollen leicht in Gardinen oder Teppichen ansammeln und nur schwer wieder entfernt werden können, lohnt es sich, auf Alternativen zu setzen.
Statt der Vorhänge könntest du zum Beispiel Jalousien anbringen, um die Zahl der Staub- und Pollenfänger bei dir zu reduzieren. Allergiker sollten außerdem auf eher glatte, leicht abwischbare Oberflächen achten, um sich die Reinigung zu erleichtern.
Tipp #5: Schütze dich mit Pollenschutzgittern
Damit die Allergieauslöser gar nicht erst in dein Haus gelangen können, sind Pollenschutzgitter für Fenster und Türen eine praktische Lösung. Diese können helfen, Pollen von außen fernzuhalten und so die Belastung in deinen Räumen zu reduzieren.
Tipp #6: Richtiges Lüften bei einer Pollenallergie
Regelmäßiges Lüften kann dir dabei helfen, die unangenehmen Pollen aus deiner Wohnung zu bekommen. Allergiker sollten aber besonders darauf achten, wann und wie sie lüften.
Generell gilt hier: Setze lieber aufs Stoßlüften und öffne dazu wenigstens zwei, wenn möglich gegenüberliegende Fenster, anstatt ein Fenster den ganzen Tag auf Kipp zu lassen.
Dadurch sorgst du für einen effektiven Luftaustausch und reduzierst zugleich die Zeitspanne, in der neue Pollen in dein Zuhause gelangen können. Außerdem spielt auch die Tageszeit eine Rolle. Versuche immer dann zu lüften, wenn die Pollenbelastung möglichst gering ist. Das kann für jede:n etwas anders sein, da nicht alle Pflanzen zur gleichen Tageszeit blühen und ihre Pollen an die Luft abgeben. Grundsätzlich eignen sich die frühen Morgenstunden, der späte Abend oder der Moment direkt nach einem Regenschauer.
Tipp #7: Die ideale Luftfeuchtigkeit
Für das ideale Raumklima sorgt auch die Luftfeuchtigkeit. Eine Luftfeuchte von über 30 % setzt sich an Luftpartikeln und so auch an den Pollen ab. Dadurch werden die Pollen schwerer und werden deshalb weniger in der Raumluft verwirbelt.
Doch Vorsicht: eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann die Vermehrung von Schimmelpilzen fördern, die wiederum weitere Allergien auslösen und verstärken können. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40–60 %.
Fazit: Sorge für eine gute Raumluft
Allergien und damit auch Heuschnupfen können viele Ursachen haben. Doch eines ist klar: die Umwelt spielt neben unseren Genen eine erhebliche Rolle bei der Entwicklung und Verstärkung verschiedener Allergieformen.
Deshalb ist es so wichtig, auf die Qualität der Raumluft bei dir zu Hause zu achten. Die Luft in unseren Häusern ist meist viel mehr mit Schadstoffen belastet, was die Entstehung von Allergien begünstigen kann. Gerade Pollen in der Wohnung, die über die Fenster und Türen sowie auf anderem Wege in die Wohnung gelangen, können zu einem ernsten Problem werden.
Mit unseren sieben Tricks kannst du dich aber diesen Frühling zumindest zu Hause vor Pollen und anderen Allergenen schützen.