Verdacht auf Schwermetallvergiftung? Tipps zur Diagnose und Behandlung
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Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Aluminium können sich im Körper ansammeln und schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Nicht ohne Grund spricht man davon, dass sich der Körper schwer wie Blei anfühlt oder dass man von einer bleiernen Müdigkeit befallen ist. Schwermetalle und andere Wohngifte führen nämlich mitunter zu genau diesen Symptomen.
Doch wie kannst du eine Schwermetallvergiftung erkennen und wie gehst du am besten mit einem solchen Verdacht um? Der folgende Artikel gibt dir wertvolle Tipps zur Diagnose und Behandlung einer Schwermetallvergiftung, damit du schnell und effektiv handeln und im besten Fall die Belastung mit Schwermetallen ganz vermeiden kannst.
Wie kommt es zu einer Schwermetallvergiftung?
In unserer Umwelt befinden sich zahlreiche Schwermetalle, die auf natürliche und menschengemachte Weise freigesetzt worden sind und dort über Jahre bestehen bleiben. Deshalb ist es nahezu unmöglich, den Kontakt mit ihnen im Alltag vollständig zu vermeiden. Ist dein Körper jedoch einer erhöhten Schwermetallkonzentration ausgesetzt, kann das zu einem richtigen Problem werden und im schlimmsten Fall zu einer Schwermetallvergiftung führen.
Was ist eine Schwermetallvergiftung?
Eine Schwermetallvergiftung tritt dann auf, wenn der Körper übermäßigen Mengen an giftigen Schwermetallen ausgesetzt ist. Diese Metalle können auf verschiedene Weise in den Körper gelangen, wie beispielsweise durch die Nahrungsaufnahme, das Einatmen von Schadstoffen oder den direkten Kontakt mit kontaminierten Materialien.
Manche Schwermetalle sind für den Menschen giftiger als andere, doch generell sollte eine erhöhte Konzentration jeglicher Schwermetalle vermieden werden. Das gilt auch für Spurenelemente wie Kupfer, Zink und Eisen. Denn Schwermetalle können vom Körper nur schwer und nur sehr langsam abgebaut werden und so lagern sie sich im Körper für einen längeren Zeitraum an.
Dabei hat jedes dieser Metalle unterschiedliche Auswirkungen auf die Gesundheit. Quecksilber kann beispielsweise das zentrale Nervensystem und die Nieren schädigen, Blei wirkt sich besonders schädlich auf die Entwicklung von Säuglingen und Kindern aus, Arsen kann Krebs verursachen und Cadmium beeinträchtigt die Nierenfunktion und schädigt die Knochen.
Mögliche Anzeichen und Vergiftungssymptome
Eine Schwermetallvergiftung kann eine Vielzahl von Symptomen und Anzeichen verursachen, die von Person zu Person unterschiedlich sein können und zudem von der Art der Schwermetallvergiftung abhängen.
Typische Symptome einer Vergiftung können Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Muskelschwäche, Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschläge, Stimmungsschwankungen und neurologische Probleme umfassen. Die folgenden Listen bieten dir eine genauere Übersicht zu einigen Vergiftungssymptomen durch Schwermetalle wie Blei, Aluminium, Arsen und Quecksilber.
Symptome einer Aluminiumvergiftung
- Müdigkeit, Erschöpfung und Lethargie
- Eisenmangel
- Erkrankungen der Haut
- Entzündungserscheinungen an Leber und Niere
- Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen
- Muskelschmerzen
Symptome einer Arsenvergiftung
- Bauchschmerzen und Übelkeit
- Erbrechen und Durchfall
- Muskelkrämpfe
- Schwindel und Kreislaufversagen
- Hautausschläge
Symptome einer Bleivergiftung
- Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit
- Schädigungen des Nervensystems
- Lähmungserscheinungen
- Müdigkeit und Schlaflosigkeit
- Konzentrationsprobleme
- starke Bauchschmerzen
Symptome einer Quecksilbervergiftung
- Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Konzentrationsprobleme
- Tremor
- Nierenerkrankungen
- Zahnfleischentzündungen
- Störungen des Seh-, Sprech- und Hörvermögens
- Lähmungserscheinungen
Maßnahmen bei Verdacht auf eine Metallvergiftung
Da die Symptome so unterschiedlich und vielseitig ausfallen können und zudem auch auf andere Krankheitsbilder hinweisen könnten, ist eine ärztliche Diagnose unerlässlich. Denn nur so lässt sich ein Verdacht mit Sicherheit bestätigen und die Vergiftung angemessen behandeln.
Schritt 1: Suche einen Facharzt auf
Bei Verdacht auf eine Schwermetallvergiftung solltest du dich direkt an einen Facharzt wenden und deine Symptome möglichst präzise beschreiben. Während der Diagnose können dann die Ursachen und das Ausmaß der Belastung ermittelt werden.
Normalerweise werden dafür eine Anamnese, körperliche Untersuchungen und spezifische Labortests durchgeführt, um eine geeignete Behandlung der Symptome zu wählen, Risikofaktoren zu reduzieren und Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.
Zu den geläufigsten Labortests gehören u. a. die Vollblut-Analyse, die Haarmineralanalyse und der Urintest. Außerdem kann der sogenannte Lymphozyten-Transformationstest Aufschluss darüber geben, ob dein Immunsystem durch eine Metallvergiftung belastet ist. Allerdings eignen sich diese Tests vor allem dann, wenn eine Belastung mit Schwermetallen erst kürzlich erfolgt ist.
Dagegen bringen die Tests von Blut, Urin und den Haaren meist nur wenig, wenn eine chronische Vergiftung vorliegt, da sich Schwermetalle im Körpergewebe, vor allem im Fettgewebe von Brustdrüsen und Nebennieren sowie im Knochenmark und Nervengewebe anreichern. Sollten im ersten Test also keine erhöhten Werte festgestellt werden, so schließt das eine chronische Vergiftung leider noch nicht aus. Diese kann mit einem sogenannten Provokationstest nachgewiesen werden.
Schritt 2: Beginne die geeignete Entgiftungstherapie
So individuell wie die Symptome einer Metallvergiftung erscheinen können, so individuell ist auch deren Behandlung. In der Regel wird aber eine Entgiftungstherapie über verschiedene Ansätze wie die Chelattherapie, die Ausleitungstherapie oder gezielte Ernährungsumstellungen durchgeführt, um die belastenden Metalle aus dem Körper zu leiten.
Die genaue Behandlungstherapie hängt jedoch von der Art und dem Grad der Vergiftung ab. Dabei sollte die Behandlung immer unter Aufsicht deines Arztes oder deiner Ärztin und nie im Alleingang erfolgen.
Mögliche Behandlungsarten einer Schwermetallvergiftung:
- Chelattherapie
- Phytotherapie
- Entgiftung über die Ernährung
Schwermetallentgiftung durch die Chelattherapie
Bei der Chelattherapie werden Schwermetalle durch Chelatbildner wie DMSA und DMPS in deinem Körper gebunden und mobilisiert. Anschließend erfolgt die Schwermetallausleitung über die Nieren und den Urin.
Schwermetallentgiftung durch die Phytotherapie
Die Phytotherapie beruft sich auf rein pflanzliche Medikamente, um Schwermetalle im Körper zu binden und auszuleiten. Zu den verwendeten Phytotherapeutika zählen beispielsweise Chlorella und Bärlauch. Allerdings dauert diese Therapieform mit pflanzlichen Wirkstoffen meist länger und viele Menschen vertragen manche Wirkstoffe nicht immer so gut.
Schwermetallentgiftung über die Ernährung
Außerdem kann eine Entgiftung über die Ernährung erfolgen. Dabei soll durch eine gezielte Auswahl von Lebensmitteln und Supplementen die Anreicherung von Schwermetallen verhindert und zugleich der Schutz vor freien Radikalen verbessert werden.
Es kommt also vor allem auf die ausreichende Aufnahme von entgiftenden Nährstoffen wie Vitamin C, Glutathion, Selen und Zink an. Auch hier gilt aber, dass eine Ernährungsumstellung besser nur unter Aufsicht einer erfahrenen Fachkraft erfolgen sollte, um Mangelerscheinungen und Nebenwirkungen zu vermeiden.
Schritt 3: Reduziere die Schwermetallbelastung im Alltag
Neben der eindeutigen Diagnose und anschließenden Behandlung einer Schwermetallvergiftung ist es ebenso wichtig, die Schwermetallbelastung im Alltag zu reduzieren. Oft sind es Kleinigkeiten, wie der Kaffeelöffel oder das Deo, durch die du dich über einen längeren Zeitraum mit Schwermetallen regelrecht vergiftest.
Da viele Symptome erst nach einiger Zeit auftreten können, lohnt es sich, im Alltag nach möglichen Quellen von Schwermetallen Ausschau zu halten und diese drastisch zu reduzieren. Dazu kannst du folgende Maßnahmen ergreifen, um eine weitere Belastung mit Schwermetallen einzuschränken:
Tipp #1: Identifiziere und beseitige Schwermetall-Quellen
Überprüfe dein Zuhause und auch deinen Arbeitsplatz auf mögliche Quellen von Schwermetallen. Hierzu zählen beispielsweise alte Farben, Möbel, Schmuck, Haushaltsgeräte, Küchenutensilien oder Wasserleitungen. Entferne und ersetze diese nach Möglichkeit, wenn von ihnen eine potenzielle Gefahr ausgeht.
In einem kostenlosen Erstgespräch mit einem/einer unserer Expert:innen kannst du die nötigen Grundbausteine für ein schadstoffreies Zuhause legen. Buche dir jetzt kostenfrei und unverbindlich deinen Termin mit uns.
Tipp #2: Überprüfe die Trinkwasserqualität
Lass dein Trinkwasser auf Schwermetalle testen und verwende gegebenenfalls einen passenden Wasserfilter, um potenziell schädliche Stoffe zu entfernen. Du kannst die Trinkwasserqualität auch selbst mithilfe eines geeigneten Wassertests untersuchen.
Dazu kannst du dir einfach ein Probenset nach Hause schicken lassen, die nötigen Wasserproben entnehmen und diese anschließend zur Auswertung in ein Labor senden. Die Ergebnisse kannst du dadurch schon innerhalb von ein paar Tagen in deinen Händen halten.
Tipp #3: Verbessere die Qualität deiner Raumluft
Gerade die Raumluft stellt häufig eine Quelle für eine Schwermetallbelastung in deinem Zuhause dar. Das liegt vor allem daran, dass sich Schwermetalle in einer Vielzahl von Alltagsprodukten befinden und von diesen in deine Räume freigesetzt werden. Auf diese Weise nimmst du die Metalle direkt über die Atmung oder Körperkontakt auf.
Ein Luftreiniger mit HEPA-Filtern kann dazu beitragen, die Luftqualität bei dir zu Hause zu verbessern und Schwermetallpartikel effektiv zu reduzieren.
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Tipp #4: Achte auf ein bewusstes Konsumverhalten
Damit neue Toxine und Schwermetalle gar nicht erst ihren Weg in dein Zuhause finden können, solltest du auf ein bewusstes Konsumverhalten achten. Dabei gilt es vor allem, auf schadstofffreie Kosmetikprodukte, natürliche Haushaltsreiniger und nachhaltige und ökologisch einwandfrei produzierte Alltagsgegenstände zu setzen.
Nicht immer ist das eine leichte Aufgabe. Doch es hilft, wenn du dir die Zeit nimmst, die Inhaltsstoffe etwas näher zu betrachten, dich von einer Fachkraft beraten lässt oder auf Zertifizierungen wie der Blaue Engel achtest.
Tipp #5: Ernähre dich gesund
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann dazu beitragen, den Körper zu unterstützen und die Entgiftungsfähigkeit zu verbessern. Zugleich kannst du auch die Toxinbelastung durch eine bewusste Ernährung reduzieren. Vermeide vor allem verarbeitete Lebensmittel und minimiere den Verzehr von stark belasteten Lebensmitteln wie Fisch und bestimmten Obst- und Gemüsesorten.
Tipp #6: Pflege gesunde Lebensgewohnheiten
Zu guter Letzt lohnt es sich auch, die allgemeine Gesundheit regelmäßig und bewusst zu stärken und zu fördern. Das kann dazu beitragen, deinen Körper widerstandsfähiger gegenüber einer Belastung mit Schwermetallen und anderen Umweltgiften zu machen. Dazu gehören ausreichend Schlaf, regelmäßige körperliche Aktivität und Stressmanagement. Gönn dir also auch mal etwas Ruhe und Gelassenheit.
Fazit: Handel schnell bei Verdacht auf Schwermetallvergiftung
Der Verdacht auf eine Schwermetallvergiftung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Da sich die giftigen Metalle mitunter über Jahre in deinem Körper ansammeln können, bevor erste eindeutige Symptome auftreten, ist eine schnelle und gezielte Herangehensweise ausschlaggebend.
Wende dich bei Verdacht auf eine Schwermetallvergiftung unbedingt und unverzüglich an eine:n Facharzt/Fachärztin. Diese:r kann durch die ärztliche Diagnose und entsprechende Labortests deinen Verdacht bestätigen und erörtern, um welche Art und welchen Schweregrad einer Vergiftung es sich genau handelt. Im Anschluss erfolgt eine individuelle Behandlung, die ebenfalls in Begleitung deines Arztes bzw. deiner Ärztin erfolgen sollte.
Daneben spielt die Prävention und Reduktion von Schwermetallen im Alltag eine entscheidende Rolle, um eine langwierige Belastung zu vermeiden und die Gesundheit zu schützen.